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Ranz des vaches, Kuhreihen, Lioba
Beschreibung
«Lioba, lio-o-ba...». Wenn im richtigen Moment am richtigen Ort diese wenigen Silben angestimmt werden, fühlen sich schnell einmal alle «wahren Schweizer und Schweizerinnen» als ein Volk von Brüdern und Schwestern. Mehr braucht es im Wirtshaus oder im Festzelt nicht, und schon klingen die Gläser und Löffel und skandieren den Refrain «lè chenayirè van lè premirè», was im Greyerzer Patois bedeutet, dass in einer Kuhreihe «die Sonnaillères (die eine Treichel tragen) vorausgehen». Selbst wenn es oft nur gejohlt wird, ist Lioba das beliebteste Lied der Eidgenossen. Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist dieser Lobgesang der Hirten dokumentiert. Ursprünglich verkündete er in vielen ländlichen Gegenden die Zeit zum Melken, die Rückkehr in den Stall oder den Alpabzug. Er wurde an den grossen Volksfesten gesungen, war seit 1819 Teil des Winzerfests in Vevey und bildete schon bald dessen Höhepunkt. Sein mitreissender Patriotismus machte ihn zu einem Teil der Schweizer Volkskultur, wurde er doch aus dem Repertoire der Hirten übernommen und zum Volkslied erkoren, so dass er bald zu einem der Gründungsmythen der Eidgenossenschaft gehörte. Selbst grosse Komponisten liessen sich für ihre Hirtenmotive von ihm inspirieren, so Beethoven, Liszt oder Wagner, und laut Rousseau soll er sogar manche Schweizer Söldner zur Fahnenflucht bewegt haben, so sehr erweckte er in ihnen das «delirium melancholicum», das Heimweh, woran man den Zauber sieht, den er auf unsere Landsleute auszuüben vermag!
Bildergalerie
Tonaufnahmen
Le chant du ranz des vaches par le chœur des Armaillis de la Gruyère, tiré de: Ecoute Gruyère © Choeur des Armaillis de la Gruyère
Referenzen und Dossier
- Publikationen
Sabine Carruzzo-Frey, Patricia Ferrari-Dupont: Du labeur aux Honneurs, quatre siècles d'histoire de la Confrérie des Vignerons et de ses fêtes, Corbaz, Montreux 1998, 268 p.
Rencontres folkloriques internationales de Fribourg (Ed.) : La musique traditionnelle en Suisse. Chansons nationales, ranz de vaches et coraules. De l'alpage au salon (Colloque des Rencontres folkloriques internationales de Fribourg), Fribourg, 30 août et 4 septembre 1982. Fribourg, 1982
Guy S. Métraux : Le ranz des vaches. Du chant de bergers à l’hymne patriotique. Lausanne 1998
Jules Nidegger : Ayôba por ario. Etude détaillée et critique du «Ranz des vaches» de la Gruyère. Bulle, 1984
- Multimedia
«L'Oreille du monde : Le ranz des vaches ou la métaphore helvétique», micro-trottoir réalisé par Serge Schmidt, Catherine Egger et François-Denis Rauss le 3 juillet 1980 à Bulle. Archives de la Radio et Télévision de la Suisse (RTS)
Le ranz des vaches de la Gruyère
Clément Castella
1907 entstand in Berlin eine Aufnahme des Greyerzer Kuhreihens, gesungen von Clément Castella
Ref. Schweizerische Nationalphonothek:
HR4431 Tr. A
- Dossier
- Ranz des vaches
Ausführliche Beschreibung Letzte Änderung: 22.06.2018
Grösse: 454 kb
Typ: PDF
- Ranz des vaches