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Troccas
Beschreibung
«Troccas» ist eine alt bekannte Variante des Kartenspiels Tarock, das vor allem in der Surselva verbreitet ist. Die in französischer Sprache beschrifteten Tarockkarten gelangten im 17. Jahrhundert vermutlich durch Söldner nach Graubünden. Das Spiel zählt 78 Karten in vier Farben: Rosen («rosas»), Becher («cuppas»), Schwerter («spadas») und Stäbe («bastuns»). Jedes Farbset umfasst 14 Karten und enthält zehn Zahlen und vier Figurenkarten (König, Königin, Reiter, Bube). Dazu kommen 21 Tarocke («troccas») und ein Narr als Joker.
Meist wird Troccas zu viert gespielt, wobei zwei Spieler zusammen ein Team bilden. Daneben gibt es Spielvarianten mit drei bis sechs Spielern. Die Sprache des Spiels ist ausschliesslich romanisch und beinhaltet als Eigenheit das «tschintschar» (Reden) in einer traditionellen Geheimsprache. In jeder Runde informieren die Mitspieler ihre Partner durch codierte romanische Begriffe über die eigenen Karten und versuchen, den Gegner zu täuschen. Regelmässig finden Turniere und seit 2006 offizielle Bündner Troccas-Meisterschaften statt, organisiert von lokalen Vereinen oder von der «Uniun grischuna da troccas» (Bündner Troccasverband).
Bildergalerie
Videoaufnahmen
Bündner Meisterschaft im Troccas-Kartenspiel in Rabius © RTR, 2006
Troccas-Wettkampf zwischen Bündnern und Wallisern in Disentis © RTR, 2006
Referenzen und Dossier
- Publikationen
Carla Deplazes: Troccas. Das Tarockspiel in Graubünden. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde vol. 83. Basel, 1987, p. 41-59
Gion Tumasch Muoth: Stecken, Schwerter, Kelche und Rosen. In: Terra Grischuna no. 6. Chur, 1988
Sturzenegger Stiftung (Ed.): Das Tarockspiel in der Schweiz (Schweizer Spielkarten 2). Schaffhausen, 2004
Tarock: In: Atlas der schweizerischen Volkskunde. Basel, 1950-1995
- Dossier
- Troccas
Ausführliche Beschreibung Letzte Änderung: 31.05.2018
Grösse: 164 kb
Typ: PDF
- Troccas