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Sternsingen
Beschreibung
Um den Dreikönigstag – die Epiphanie am 6. Januar – ziehen in den katholischen Gegenden Gruppen von Schülerinnen und Schüler als die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus. Sie singen ein- oder mehrstimmig alte und neue Dreikönigslieder, darunter auch religiöse Weisen, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen. Die Aufmachung der drei Könige, die oft von einem Sternträger, Dienern oder Soldaten begleitet werden, und auch das Datum des Sternsingens variieren von Gemeinde zu Gemeinde. In bunten Kostümen und mit glänzenden Kronen wandern sie durch die Nacht. Der an einer Stange befestigte Stern ist in der Regel von innen beleuchtet und drehbar. Statt Naturalgaben sammeln die Sternsinger heute Geld für Kinderhilfswerke und für den Kauf von Süssigkeiten. Einer der Könige zeichnet mit Kreide den Haussegen CMB (lateinisch «Christus Mansionem Benedicat»: Christus segne dieses Haus) auf die Türbalken.
In Graubünden ist der Brauch in der Surselva, im Oberhalbstein, Albulatal, Bezirk Imboden, in Obervaz und im Misox verbreitet. In den Südtälern und im Tessin (beispielsweise in Capriasca) singen die drei Könige abends in den Häusern das Lied «Noi siamo i tre re». An einigen Orten findet ein Reiterzug («cavalcata») statt. «Epifania» ist auch mit einem Lärmbrauch verbunden: Mit Glocken und anderen Instrumenten wird der Beginn der Fasnacht verkündet. Auch in anderen Kantonen der Schweiz finden jährlich Sternsingen in verschiedenen Formen statt, so beispielsweise in Luzern, Rapperswil oder Wettingen als Weihnachtsspiele.
Bildergalerie
Videoaufnahmen
Dreikönigssingen in Rueras: La steila compara als retgs cun splendur © www.gloria.tv
Dreikönigssingen in Sedrun: La steila compara als retgs cun splendur © www.gloria.tv, 8. Januar 2011
Dreikönigssingen in Breil © RTR, 2011
Dreikönigssingen in Disentis/Mustér (© RTR, 6.1.2017)
Cagiallo: canto dei Re Magi (© Maurizio Cattaneo, 2018)
Tonaufnahmen
Dreikönigssingen in Medel Curaglia: Nus essen ils sabis vegnin digl Orient (Kurt Mikula) © Kurt Mikula/ Aufnahme: Björn Sundin, 8. Januar 2011
Referenzen und Dossier
- Publikationen
Riscopriamo insieme «A cantà ra Befana». In: Mosaico. Periodico della Scuola Media di Tesserete no. 6 (dicembre). Tesserete, 1991
Babania, Buania. In: Dicziunari Rumantsch Grischun vol. 2, Ed. Società retorumantscha. Chur, 1947-1957
Franco Ferrari: Quando si andava a cantar la Befana. In: Giornale del Popolo, 7 gennaio 1997
Walter Heim: Volksbrauch im Kirchenjahr heute (Schriften der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde Band 67). Basel, 1983
Alfons Maissen: Dreikönigsbräuche in der Surselva. In: Brauchtum, Handwerk und Kultur (Romanica Raetica 14). Ed. Societad Retorumantscha. Chur, 1998
Gion Arthur Manetsch: Ils treis sogns retgs en tiara romontscha. In: Das Jahr der Schweiz in Fest und Brauch. Zürich, 1981
Aldo Morosoli: Sulla via dei Re Magi. In: Rivista di Lugano no. 52, vol. 70. Lugano, 2008
Dietz-Rüdiger Moser: Bräuche und Feste durch das ganze Jahr. Gepflogenheiten der Gegenwart in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen. Freiburg, 2002
Hans Moser: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel. Ergebnisse aus fünfzig Jahren volkskundlicher Quellenforschung. München, 1985
Silvio Savi: Feste e tradizioni della Pieve Capriasca (Ticino). In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde vol. 36. Basel, 1938
- Multimedia
Co glei stau a nus de car
Dreikönigslieder ...
Schüler von Zignau singen 1961 das geistliche Volkslied «Co glei stau a nus de car» auf
Ref. Schweizerische Nationalphonothek:
18BD1345 Tr. A1Nicola Arigoni, Mario Vicari: Documenti orali della Svizzera italiana. Capriasca, Val Colla e sponda sinistra del Cassarate, prima parte Capriasca. Ed. Centro di dialettologia e di etnografia. Bellinzona, 2016.
Riscopriamo insieme «A cantà ra Befana». In: Mosaico. Periodico della Scuola Media di Tesserete no. 6 (dicembre). Tesserete, 1991
- Dossier
- Dreikönigs- und Sternsingen
Ausführliche Beschreibung Letzte Änderung: 31.05.2018
Grösse: 196 kb
Typ: PDF
- Dreikönigs- und Sternsingen