Eislaufen auf dem Doubs


Kategorie:
Gesellschaftliche Praktiken
  • Umgang mit der Natur
Kanton:

Beschreibung

Manchmal im tiefen Winter verwandelt sich der Doubs, die natürliche Grenze zwischen dem Schweizer und dem französischen Jura, in eine lange Eispiste. Obwohl er im Gegensatz zu den grossen Seen nur ein einfacher Fluss ist, gilt der Doubs dann als grösste natürliche Eisbahn Europas. Seine «Saison» richtet sich ganz nach dem Wetter und kann zwischen einem Tag und einem Monat pro Jahr dauern. Doch hier gibt es keinen offiziellen Kalender: Die Behörden wollen die Verantwortung für mögliche Unfälle nicht auf sich nehmen. Es wird zu 100 % spontan und selbstverwaltet Schlittschuh gelaufen. Um festzustellen, ob die Eisdecke trägt, wird sie durch die alte Technik des «Kieselsteinwerfens» getestet. Dabei wird vor Ort ein Stein von einer bestimmten Grösse gesucht und aus einer genau festgelegten Höhe auf das Eis geworfen. Der Ton beim Aufschlag gibt Auskunft über die Stabilität der Eisdecke. Sobald die Versuche zufriedenstellend sind, begeben sich die Anwohnerinnen und Anwohner auf den gefrorenen Spiegel. Bald stossen andere Eislaufbegeisterte aus den verschiedensten Regionen dazu. Hunderte oder gar Tausende reisen an, um die riesige Eisfläche zu nutzen, die zunächst ziemlich breit ist, dann aber bis tief in die Schlucht hineinreicht und sich zwischen spektakulären Grotten und Felsen hindurchwindet. Der Doubs wird von Les Brenets (CH) und Chaillexon (F) bis zum Saut-du-Doubs zum Treffpunkt mit Imbiss- und Getränkeständen und trägt massgeblich zur lokalen Identität bei. Die Landesgrenze weicht dann einem grenzüberschreitenden Zusammensein.

Bildergalerie

  • Ein Verkäufer bietet den Schlittschuhläufern seine Produkte an (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Blick auf den Doubs mit Schlittschuhläufern (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Hockeyspieler (1930er - bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Händler auf dem zugefrorenen Doubs (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Landschaft und Schlittschuhläufer (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Ein Verkäufer bietet den Schlittschuhläufern seine Produkte an (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Blick auf den Doubs mit Schlittschuhläufern (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Hockeyspieler (1930er - bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Händler auf dem zugefrorenen Doubs (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond
  • Landschaft und Schlittschuhläufer (1930er- bis 1950er-Jahre) © Fernand Perret/Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fond

Referenzen und Dossier

Publikationen
  • Dame météo préfère le vert. In : L’Impartial. La Chaux-de-Fonds, 29 décembre 2006

  • Le Doups, sans glisse. In : L’Impartial. La Chaux-de-Fonds, 31 décembre 2005

  • Le Haut-Jura neuchâtelois s’offre généreusement aux joies saines et ensoleillées du tourisme de famille. In : L’Impartial. La Chaux-de-Fonds, 29 décembre 1975

Dossier